Lohnarbeit

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Kapital & Arbeit Lohnarbeit

Unter „Lohnarbeit“ verstehen wir diejenige Form von Arbeit, für die Menschen bezahlt werden, also einen Lohn bekommen. Es gibt allerdings noch viele andere Formen von Arbeit, die anders als mit Lohn und Chef_in organisiert sind: zum Beispiel unbezahlte Haus- und Reproduktionsarbeit. Wenn die meisten Menschen von ihrer „Arbeit“ sprechen, meinen sie oft nur ihre Lohnarbeit. Die anderen Formen von Arbeit, die es noch so gibt, bleiben unsichtbar.
Dies kommt daher, dass es im Kapitalismus eine Trennung zwischen Produktion und Reproduktion gibt. In der Produktionssphäre ist Lohnarbeit vorherrschend. Das „Spezielle“ an der Lohnarbeit ist, dass sie einzig dazu dient, Kapital zu akkumulieren, und dass Menschen faktisch dazu gezwungen sind, lohnarbeiten zu gehen, da sie im Kapitalismus ansonsten keine andere Möglichkeit haben, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Arbeiten, die für die Reproduktion wichtig sind, werden meist unbezahlt bzw. sehr schlecht bezahlt und prekär verrichtet und bekommen weniger Anerkennung. Dabei sind Reproduktionsarbeiten für das Funktionieren der Produktion unerlässlich.

Der Begriff Lohnarbeit soll also ausdrücken, dass lohnförmig organisierte Arbeit nur eine Form von Arbeit ist, und nicht „die“ Arbeit. Der Begriff ermöglicht es, andere Arbeitsformen als mindestens ebenso wichtig für eine Gesellschaft anzuerkennen.

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