Hausarbeit
Hausarbeit
Die Debatten um (Lohn für) Hausarbeit sind aus den feministischen Bewegungen der 1970er Jahre entstanden. Hausarbeit meint Arbeit, die in der Regel von (Haus-)Frauen im Privaten unbezahlt geleistet wird; hierzu zählen z.B. Haushaltsaufgaben wie Putzen, Kochen, Einkaufen, aber auch die Fürsorgearbeit für pflegebedürftige Familienmitglieder wie Kinder, Alte, Kranke etc.
Das zentrale Anliegen der Debatte war es, Hausarbeit als gesellschaftlich notwendige Arbeit anzuerkennen. Damit war letztendlich auch gemeint, die geschlechtliche Arbeitsteilung (also die Trennung von Produktion und Reproduktion) aufzuheben und den Kapitalismus zu überwinden. Im Rahmen der Debatte wurde die strategische Forderung nach „Lohn für Hausarbeit“ formuliert, die auf eine Politisierung der geschlechtlichen Arbeitsteilung und die Zerstörung der Hausfrauenrolle abzielte. Diese Forderung war sehr umstritten: Einige Feministinnen etwa strebten eine tatsächliche Bezahlung an, um Hausarbeit im Verhältnis zur Lohnarbeit aufzuwerten. Andere argumentierten dagegen, dass mit einer Bezahlung von Hausarbeit die geschlechtliche Arbeitsteilung nur verfestigt und Frauen weiterhin ans Haus gefesselt würden.
In den 1980er Jahren haben die Debatten um die Anerkennung von Hausarbeit an Relevanz verloren. Feministische Auseinandersetzungen mit „Arbeit“ blieben aber weiterhin wichtig. In jüngster Zeit hat sich die Diskussion auf die Problematisierung des Begriffs der Sorgearbeit (Care Work) verschoben.
Asyl und Abschiebung Emotionale und affektive Arbeit Hausarbeit Kapitalismus Klassen Krise Lohnarbeit Rassismus Reproduktionsarbeit Sorgearbeit bzw. Care Work Staat und Staatsideologie