Workshop - Radical Peer Support
26.6.2011 // 13.00-17.00 Uhr // SFE
Obwohl viele selbst oder durch Freunde_innen/Bekannte schon Lebenskrisen erfahren haben, die sie in Kontakt mit dem psychiatrischen System brachten und die Zahl der Betroffenen auch in der Linken eher wächst, steht das Thema weit außerhalb alltäglicher linker Szene-Diskurse. Das Thema selbst wird darüber hinaus in den Bereich des Persönlichen gedrängt und heute selten im Zusammenhang mit Gesellschafts- und Kapitalismuskritik gesehen. Es scheint, der Austausch über eigene Schwächen und Zusammenbrüche ist mit der Identifikation des Bildes von autonomen Streetfigher_innen schlecht vereinbar. Statt Auseinandersetzung und gegenseitigem Support erfolgt oftmals der Verweis auf "professionelle Hilfe", die sich mit dem "Thema" auskennen würde.
Der AK Psychiatriekritik der NFJ möchte mit diesem Workshop genau an dieser Stelle einhaken. Wir möchten Tabus brechen und fragen, wie abseits des oftmals repressiven, individualistischen und Gesundheit mit Produktivität gleichsetzenden psychiatrischen Systems Supportstrukturen aufgebaut werden können, die mit einer radikalen Gesellschaftskritik vereinbar sind.
Der Workshop wird von einem Mitglied des Icarus Project angeboten. Es handelt sich dabei um ein sich als politisch radikal verstehendes und künstlerisch aktives Support-Netzwerk aus den USA von und für Menschen, die mit dem kämpfen und leben, was in der Regel als "psychische Krankheit" gelabelt wird. Das Icarus Project setzt sich für eine Kultur und Sprache ein, die unsere tatsächlichen Erfahrungen widerspiegelt und nicht versucht, unsere Leben in vorgefertigte Boxen zu packen. Mehr über das Icarus Project erfährst du auf: icarusproject.net
Der Workshop findet am 26.6. von 13.00 bis 17.00 Uhr in den Räumen der SFE statt.
Gneisenaustr. 2a, Berlin Kreuzberg.Die Räume sind barrierearm [Lastenaufzug vorhanden]
Bitte meldet euch per Mail an: cshit@gmx.de
Der Workshop findet auf Englisch statt, Kleingruppenarbeit in Deutsch. Für eine Übersetzung von Englisch in Deutsch und von Deutsch in Englisch wird gesorgt.
Es wird einen Safer Space geben, in dem Menschen, wenn ihnen Inhalte des Workshops zu nahe gehen, sich zurückziehen können und auf Wunsch sich mit anwesenden Ansprechspersonen austauschen können.
Danach soll es Zeit für Diskussion und Austausch geben. Mit VoKü und und anschließendem Filscreening (20 Uhr SFE)