Ar|beits|wert|leh|re
Was hat es mit der Arbeitswertlehre auf sich?
Marx beweist die Arbeitswertlehre nicht. Zu seiner Zeit war es ganz selbstverständlich, dass Arbeit Wert schafft. In der genauen Ausarbeitung jedoch unter- scheidet sich seine Ausformulierung der Arbeitswertlehre von denen anderer klassischer Nationalökonomen wie Adam Smith und David Ricardo. Und auf diesen Unterschied kam es Marx an. So ist es nicht die individuelle Mühe zur Produktion von Dingen und nicht der „Hang zum Tausch“, die bei Marx für den Wert der Waren ausschlaggebend sind. Im „Kapital“ formuliert Marx eine Version der Arbeitswertlehre, die stattdessen gesamtgesellschaftliche Verhältnisse in den Vordergrund stellt, die wiederum eine bestimmte Rationalität für die Handlungen nahelegen. Marx‘ Ansatz unterscheidet sich grundlegend, d.h. bereits in der Fragestellung von der Arbeitswertlehre klassischer Nationalökonomen und auch der bis heute einflussreichen Neoklassik mit ihrer Grenznutzentheorie. Der Workshop geht der Frage nach, worin die Unterschiede bestehen und gibt anhand von Originaltexten einen Eindruck über die verschiedenen Ansätze und ihren Erklärungswert. Vorkenntnisse sind hilfreich, aber nicht notwendig.