„Die Geschichte des Ghettos von Bialystok und das Massaker vom 27. Juni 1941“

Die Stadt Bialystok war, neben Lodz und Warschau, ein bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens in Polen. Über die Hälfte der Bevölkerung von Bialystok waren Jüdinnen und Juden, Bialystok ein Schmelztigel kulturellen Lebens in Polen.

Als Deutschland 1939 Polen überfiel, lag Bialystok in dem vom Hitler-Stalin-Pakt festgelegten Teil Polens, der von der Sowjetunion besetzt wurde. Mit dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 war Bialystok eine der ersten Städte, die die Deutschen innerhalb der ersten Woche des Überfalls einnahmen. Am 27. Juni 1941 verübten Wehrmachts- und Polizeieinheiten gemeinsam ein Massaker an der jüdischen Bevölkerung Bialystoks bei dem mehr als 1000 Menschen ermordet wurden. Dieser Tag kann exemplarisch genommen werden für zentrale Verhältnisse und Prinzipien, die die Shoah, als auch den Vernichtungskrieg erst ermöglichten. Der Vortrag möchte zum einen die Geschichte der Stadt Bialystok und ihrer Bevölkerung vorstellen, als auch einführend auf die sozialen Mechanismen eingehen, die das Massaker ermöglichten.