Radical Peer Support

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Radical Peer Support

Radical Peer Support

Psychiatrisierte Menschen, die in Hausprojekten Zuflucht suchen; Wohngemeinschaften, in denen die Hälfte der Mitbewohner_innen Therapie machen; Publikationen, die durch Betitelung mit psychiatrischen Diagnosen Menschen abwerten und zur Einnahme von Psychopharmaka aufrufen – der ganz normale Alltag in der radikalen Linken. Es erscheint wie im alten Sprichwort „den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“, wenn sich die radikale Linke weiterhin die Frage stellt „Was hat Antipsychiatrie mit uns zu tun?“

Der Workshop gibt einen einführenden Einblick in das psychiatrische System und zeigt Perspektiven der theoretischen Kritik an diesem auf. Wie lässt sich radikale Kritik am gegenwärtigen psychiatrischen System formulieren und umsetzen? Was lässt sich aus der bisherigen Geschichte der antipsychiatrischen Bewegung lernen? Welche Möglichkeiten gibt es, Menschen die in einer kapitalistischen Gesellschaft ver-rückt werden abseits der institutionalisierten psychiatrischen Landschaft zu unterstützten? Wie hängt die Diskriminierung von sogenannten „psychisch Kranken“ mit anderen Diskriminierungsmechanismen zusammen? Anhand des Radical-Peer-Support Konzeptes wird aufgezeigt, wie gegenseitige Unterstützung abseits des psychiatrischen Systems möglich ist. Anschließend wird das Thema von der praktischen Seite angegangen, indem verschiedene Ideen und Wege der Unterstützung gemeinsam erarbeitet werden.