We haven't even started yet - Erfahrung und Perspektiven des antikapitalistischen Aktionstages M31
Während in Griechenland und Spanien die Leute massenhaft auf die Straße gehen, um gegen das größte Verarmungsprogramm seit dem Zweiten Weltkrieg zu demonstrieren, konnte in bloody old Germany manchen der Vormarsch gegen die südeuropäischen Leistungsverweigerer gar nicht schnell genug gehen. Und auch ansonsten war Protest im Land nicht wahrnehmbar. M31 war unser Versuch, inmitten dieses Zustandes eine konsequent antikapitalistische und antinationale Kritik wahrnehmbar zu machen, als selbstverständlichen Teil der europaweiten Krisenproteste. Der erste Anspruch: Ein europaweiter Aktionstag, dezentral organisiert, mit einer klaren antikapitalistischen, antistaatlichen, antireformistischen und aktionsorientierten Agenda. Kürzungsoption [In Frankfurt am Main nahm das die Form einer Demonstration an, die sich insbesondere gegen die Bundesregierung und die Europäische Zentralbank als politische Akteure richtete]. Unser zweiter Anspruch: die nationale Beschränktheit der Krisenproteste zu überwinden, um uns mit Aktivist_innen aus anderen Ländern zu vernetzen, mit denen wir grundsätzliche Ziele und Aktionsformen teilen können. Das ist ein Prozess, momentan immer noch eher eine Idee, für die wir und andere erst noch Strukturen und Aktionsformen entwickeln müssen, aber wir finden, dass sie in die Zukunft weist. In diesem Workshop wollen wir das Konzept M31 im Kontext der Krisenproteste betrachtet und diskutieren, welche Perspektiven es eröffnet hat.