Ruanda - Kolonialismus, Genozid und Rassismus
Im Frühjahr 1994 fand in Ruanda der letzte Genozid ("Völkermord") des 20. Jahrhunderts statt. Innerhalb von hundert Tagen wurden etwa eine Million Menschen umgebracht - weil sie zur Bevölkerungsgruppe der Tutsi gehörten oder Hutus aus der politischen Opposition waren. Die internationale Staatengemeinschaft hat dieses Verbrechen ignoriert, obwohl sie sich nach dem Holocaust "Nie wieder" geschworen hatte. Auch die Linke hat zu Ruanda geschwiegen. Die Presse sprach von "ethnischen Massakern". Dabei ist die Geschichte des Genozids im Zusammenhang mit der deutschen und später belgischen Kolonisierung Ruandas zu sehen. Erst diese hat Hutu und Tutsi als "rassische" Gruppen festgelegt. In dem Workshop soll es um die Geschichte dieser Festlegung und die der Massaker gehen. Schließlich soll die Frage gestellt werden, was wir heute aus dieser Geschichte für Schlussfolgerungen über Kolonialgeschichte und Rassismus ziehen können. Zur Vorbereitung wäre es schön, wenn ihr euch den kurzen, gut zu lesenden Readertext ansehen könntet.