"Auf der Suche nach dem Z." Einführungsvortrag zur Kritik am Antiziganismus

Antiziganismus ist ein allgegenwärtiges und virulentes Thema – seit über 600 Jahren werden Menschen verfolgt, entrechtet und getötet. die als “Zigeuner” Stigmatisierten und Ausgegrenzten werden auch heute noch verfolgt – dem gilt es sich offensiv entgegen zu stellen. mit dem Vortrag möchten wir uns auf Spurensuche begeben und die Kritik an den antiziganistischen Zuständen schärfen: Antiziganismus wird oft fälschlicherweise lediglich als gruppenbezogene Feindschaft gegenüber “Zigeunern” verstanden, er bezeichnet jedoch auch die Identifizierung (Kennzeichnung, Objektivierung) von Menschen als “Zigeuner“. So ist der Antiziganismus seit dem 14. Jahrhundert ein stets in modernisierter Form wiederkehrender versuch, soziale Verhältnisse zu ethnisieren und dadurch ein präzivilisatorisches Anderes dem als hegemonial gesetzten Sozialisationsmodus gegenüber zu stellen. Dies führte in Verbindung mit einem biologischen Rassismus zum eliminatorischen Antiziganismus, welcher im Porajmos, der planmäßigen Vernichtung im Nationalsozialismus gipfelte.

Von der gruppe in gruendung/ berlin