Eine Abendveransaltung zu Zombi-Filmen und Gesellschaftskritik - mit Filmschnipseln.
Zombies – Die ProletInnen des modernen Films
Die emanzipatorische Gehalt des Zombifilms ist deutlich unterbewertet. Dabei analogisierte bereits Karl Marx im kommunistischen Manifest den Kommunismus mit Gespenstern. Und was ist bitte ein Gespenst anderes, als der frühmoderne Vorgänger des Zombis? In wegwei-senden Zombi-Klassikern spielen oft Themen eine Rolle, mit denen sich viele Linke auch in politischen Zusammenhängen auseinander setzen. Selten wird der Untergang der bürgerlichen Ordnung so drastisch in Szene gesetzt, wie in Filmen, in denen die Toten massenhaft wieder auferstehen. Der Versuch Normalität herzustellen, während draußen das Leben aus den Fugen gerät, kann genauso gut als Parodie auf die gesellschaftlichen Zustände verstanden werden, wie die Vernichtungsphantasien von Militär und Polizei. In vielen Filmen sind sie es, die meinen, man könne dem Übel Herr werden, wenn man die Kreaturen nur brutal genug bekämpfte. Auch Konsumkritik ist selten so humorvoll verpackt, wie in dem Romero-Klassiker „Dawn of the dead“, in dem die Wiederauferstandenen in die Shopping Malls pilgern um dort das zu machen, was sie ihr ganzes Leben getan haben: Shoppen.
Bei der Veranstaltung wird es um emanzipatorische und unemanzipatorische Zombifilme gehen, gelegentlich werden in kleinen Exkursen auch benachbarte Genres, wie der Splatter- und der Slasherfilm gestreift. Neben den Filmen selbst soll es am Rande auch um die Distributionsbedingungen – also um Jugenschutz und Zensur gehen. Ein unterhaltsamer, sicher nicht blutarmer Abend erwartet Euch.