Muss Kapitalismuskritik immer einseitig sein?
Innerhalb der sich im Aufwind befindenden linken Kapitalismuskritik werden allzu häufig alte Fehler wiederholt. Einerseits werden neue Hauptwiderspruchsthesen konstruiert, in denen feministische, queere und postkoloniale Einsichten in Vergessenheit zu geraten drohen. Andererseits wird ein vereinfachtes Bild des Kapitalismus selbst gezeichnet, in der die eine Fraktion alles auf Konkurrenz, die andere alles auf Klassenkampf zurückführt. Der Workshop will - durchaus in Anlehnung an Marx - zeigen, dass es auch anders geht, und ausloten, wie eine zeitgemäße Kapitalismuskritik aussehen könnte, die einem umfassenden Emanzipationsgedanken verpflichtet ist.
(Urs Lindner)