Antisemitismus und Antizionismus bei den „68ern“ und der RAF
Ein kritischer Blick auf Publikationen der Westdeutschen Linken der 1960er und 70er Jahre oder auf die Schriften der „Roten Armee Fraktion“ offenbart eine Fülle an höchst problematischen und fragwürdigen Denk- und (Selbst)legitimationsmodellen. Dieter Kunzelmann faselte von einem „Judenknax“ und Ulrike Meinhof produzierte nahezu sinnfreie Sätze wie die folgenden: „Die Rote Armee Faktion redet vom Primat der Praxis. Ob es richtig ist, den bewaffneten Widerstand jetzt zu organisieren, hängt davon ab, ob es möglich ist; ob es möglich ist, ist nur praktisch zu ermitteln.“
Wir wollen uns für unseren Workshop auf den linken Antisemitismus und Antizionismus dieser Zeit beschränken und anhand kurzer Textbeispiele diskutieren, wie bestimmte Denkmuster sich durchsetzen konnten, wie sie begründet wurden, welche Wirkungsmacht sie hatten und wie eine heutige „Linke“ damit umgehen sollte.