Seminar zu Kritik am Antifeminismus
Antifeministische Diskurse und Bewegungen sind im Wandel begriffen: Verstärkt wird in den letzten Jahren gegen sexuelle und reproduktive Rechte, ein dekonstruktivistisches Verständnis von Geschlecht, Gleichstellungspolitiken und die Geschlechterforschung mobilisiert.
Das Thema wirkt als Bindeglied zwischen verschiedenen politischen Spektren; nicht nur die Extreme und Neue Rechte konstruieren "Gender" als Feindbild, auch christliche Fundamentalist_innen, konservative Journalist_innen undMaskulinist_innen versuchen das Thema in ihrem Sinne zu besetzen. Insbesondere rechte Akteur_innen nutzen Diskurse um Geschlecht und Sexualität, um auch rassistische Positionen über das rechte Spektrum hinaus anschlussfähig zu machen.
In diesem Seminar wollen wir uns mit den unterschiedlichen antifeministischen Positionen und Argumentationsweisen auseinandersetzen und anhand von Videos, Aufrufen, Homepages und Redebeiträgen analysieren, was genau in diesen Diskursen wie verhandelt wird. Uns interessiert, die Spezifik des Phänomens heute, welche Rolle Emotionen dabei spielen und wie Heterosexismus, Cis-Sexismus, Rassismus und Nationalismus in den Argumentationsfiguren zusammenhängen.
Wir werden außerdem unterschiedliche geschlechtertheoretische Grundlagentexte und theoretische Ansätze diskutieren, um uns das Phänomen zu erschließen und historisch und politisch zu kontextualisieren. Schließlich wollen wir uns auch mit der Frage beschäftigen, was diese reaktionären Angriffe auch für queer-feministische Bewegungen bedeuten bzw. welche Konsequenzen für emanzipatorische Politiken und Strategien gezogen werden müssen.