Russland: Moskau & Novorossisk
Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus sind, wie wir auf unserer letztjährigen Russland-Fahrt feststellen konnten, nicht nur in Deutschland verbreitet, sondern gehören auch in Russland zum Alltag. Dies drückt sich sowohl in der hohen Zustimmung für autoritäre, nationalistische Politik aus und zeigt sich ganz alltäglich, wenn den allgegenwärtigen Kontrollen in der Moskauer Metro vorrangig Menschen mit dunklen Haaren und dunklerer Hautfarbe zum Opfer fallen oder hinter unabhängigen Medien sofort eine „jüdisch-amerikanische Verschwörung“ vermutet wird. Der Aufschwung des Nationalismus seit 1990 wird zudem in den letzten Jahren begleitet von der autoritären Politik Putins, die darauf abzielt, politische Gruppierungen, Wirtschaftsunternehmen und Medien unter die Kontrolle des Präsidenten zu bringen.
In den 14 Tagen unserer Reise wollen wir gemeinsam mit unserer Partnerorganisation und anderen antirassistisch und antinationalistisch engagierten Gruppen über die Rahmenbedingungen unseres politischen Engagements reden. Wir wollen uns über die aktuelle politische Situation in Russland und Deutschland austauschen und dabei insbesondere auf nationalistische, rassistische und antisemitische Entwicklungen eingehen.
Unsere Reise führt uns zunächst in die russische Hauptstadt Moskau. Von dort aus werden wir mit dem Zug nach Rostov am Don und später weiter gen Süden nach Novorossisk fahren. In jeder der drei Städte gibt es Gruppen unserer Partnerorganisation. Natürlich bleibt auch genügend Zeit, um Land, Leute und die einzigartige Küche kennenzulernen. Wir werden in einfachen Youth Hostels, meist in Mehrbettzimmern übernachten und die ein oder andere Nacht auch in den legendären russischen Zügen verbringen.