Kinderwunsch. Wann, warum, mit wem, wieviele?

Neuköllner Salon gegen den Ausstieg
NFJ-Laden
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Neuköllner Salon gegen den Ausstieg Kinderwunsch. Wann, warum, mit wem, wieviele?

Ab Ende 20 werden Frauen regelmäßig mit der Frage konfrontiert, ob und wann sie Kinder haben wollen; Männern dagegen wird die Frage seltener gestellt. Reproduktionstechnologien (die Pille und künstliche Befruchtung) erleichtern es, die Realisierung eines Kinderwunsches nach hinten zu verschieben - allerdings in beiden Fällen durch Eingriffe am weiblichen Körper. Während ältere Väter nichts Ungewöhnliches sind, ist bei Müttern über 50 die Aufregung groß. Kinderwünsche sind nicht unabhängig von Geschlechterverhältnissen. Aber wie wollen wir politisch damit umgehen? In den 80er Jahren haben sich autonome Männer sterilisieren lassen, Frauen entschieden sich, Kinder nur unter Frauen aufzuziehen und queere Lebensweisen haben die Perspektiven in eine andere Richtung erweitert. Was sind heute individuelle und kollektive Strategien im Umgang mit Kinderwünschen? Woher kommt der Wunsch nach "eigenen" Kindern? Was ist, wenn die Biologie nicht mitspielt? Diese Fragen werden wir erörtern - wie immer: Ohne Outing-Zwang und eine Atmosphäre, in der Leute Lust haben, ihre vermeintlich privaten Gedanken zu diskutieren.

Die Veranstaltung ist Teil des "Neuköllner Salon gegen den Ausstieg". Der Salon war der traditionelle Ort bürgerlicher Öffentlichkeit. Oftmals von Frauen ausgerichtet, bot er die Möglichkeit des Räsonierens und der Selbstverständigung – meist männlicher – politisch denkender Menschen. Wie im letzten Jahr möchten wir mit Euch den Salon vom Kopf auf die Füße stellen und in guter feministischer Tradition das Private zum Gegenstand öffentlicher politischer Verhandlung machen. Mit Beginn eines Lohnarbeitsverhältnisses oder der Übernahme von Sorgearbeiten für Kinder oder andere Erwachsene lassen sich ehemals politisch engagierte Menschen immer seltener in linken Zusammenhängen blicken. Viele steigen aus. Mit dieser Reihe möchten wir einen Raum zum Austausch über die strukturellen Bedingungen unserer Bemühungen, Lohn- und Sorgearbeit(en) zu organisieren, schaffen, Wir wollen über widerständige Praktiken und Kämpfe um Freiräume diskutieren. Auch diesmal, im dritten Teil der Salon-Reihe, natürlich bei Wein, Käse und gedämpftem Licht.