Film & Diskussion: Der Kuaför aus der Keupstraße
Film & Diskussion: Der Kuaför aus der Keupstraße
Um 18 Uhr wird der Film gezeigt. Ab 20 Uhr diskutieren wir mit Mitat Özdemir von der Interessengemeinschaft Keupstraße
Der Film erzählt die Geschichte des Nagelbombenanschlags vor einem türkischen Frisörsalon in der Kölner Keupstraße am 9. Juni 2004. Er konzentriert sich dabei auf die Folgen für die Opfer und ihre Angehörigen, gegen die als Hauptverdächtige jahrelang ermittelt wurde. Der Film rekonstruiert die Ermittlungen der Polizei anhand der Verhörprotokolle und es wird deutlich, dass als Täter für die Polizei vor allem die Opfer in Frage kamen. Ein rassistisches Motiv wurde weitestgehend ausgeblendet. Erst Jahre später wurde der Anschlag dem sogenannten Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) zugeordnet.
Der Kuaför aus der Keupstraße zeigt auf eindrückliche Weise wie tiefgreifend der Bombenanschlag, aber auch die Verdächtigungen danach, das Leben im Kölner Stadtteil Mülheim erschüttert haben. So wie in Köln wurden auch in den anderen Städten, in denen der NSU gemordet hat, zumeist die Angehörigen und ihr Umfeld verdächtigt. Der Film eröffnet die Diskussion über strukturellen Rassismus in Deutschland auf eine neue Art, nämlich aus der Perspektive der Betroffenen.
Im Anschluss an die Filmvorführung diskutieren wir mit Mitat Özdemir, dem Ehrenvorsitzenden der Interessensgemeinschaft Keupstraße, über die Folgen des Anschlags, den Kampf für ein Mahnmal auf der Keupstraße, den Stand der Aufklärung im NSU-Komplex sowie die Aktualität rechten Terrors.
Die Veranstaltung ist Teil des Seminars "Kein Schlussstrich! - Rechter Terror & die Lehren aus den NSU-Komplex", das am Samstag, den 19. Oktober im NFJ-Laden stattfindet. Für Film & Diskussion müsst Ihr Euch nicht anmelden.