Filmvorführung: Revision (2012)

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Filmabende Filmvorführung: Revision (2012)

Auch Revision thematisiert das europäische Grenzregime und schlägt dabei einen Bogen in die Zeit kurz vor der Abschaffung des Asylrechts. In einem kleinen mecklenburgischen Dorf wurden 1992 die beiden Roma Grigore Velcu und Eudache Calderar von zwei Jägern erschossen. Sie hatten kurz zuvor die Oder, damals EU-Außengrenze, überquert. Die Täter wurden 1999 freigesprochen, die Hinterbliebenen der Opfer wurden nie informiert, sie spielten keine Rolle im Verfahren. Der Regisseur Phillip Scheffner und Merle Kröger rekonstruieren die Tat, die völlig unzureichenden Ermittlungen und die Verbindung von staatlichem Rassismus und dem Handeln der deutschen „Menschenjäger“.

***Die Veranstaltung ist Teil der Filmreihe zum 20. Jahrestag der faktischen Abschaffung des Asylrechts. Vor zwanzig Jahren, am 26. Mai 1993, schlossen CDU/CSU und SPD den sogenannten Asylkompromiss. In einer langandauernden rassistischen Debatte wurden seit Mitte der 1980er Flüchtlinge mit Metaphern wie „Asylantenflut“ als zu bekämpfende Naturkatastrophe konstruiert. Ergebnis und vorläufiger Höhepunkt dieser Debatte war die grundgesetzliche Neuregelung des Rechts auf Asyl, die seiner faktische Abschaffung gleichkommt. Mit dem Asylbewerberleistungsgesetz wurde zusätzlich ein Sondergesetz geschaffen, das ein niedrigeres Existenzminimum für AsylbewerberInnen und geduldete Flüchtlinge definierte. Das Ziel: Die Lebensbedingungen für diese Personengruppe in Deutschland unerträglich zu machen. Einiges erinnert heute daran. Vor der kommenden Bundestagswahl beschwören rechte Sozialdemokraten wie Heinz Buschkowsky Slums wegen der Einwanderung von Menschen aus Südosteuropa. Innenminister Friedrich überlegt syrische Flüchtlinge nur aufzunehmen, wenn sie christlichen Glaubens sind.

Auf der anderen Seite ist es Flüchtlingsinitiativen mit ihren Protesten und dem massenhaften Verstoß gegen die Residenzpflicht gelungen, ein seit Jahrzehnten existierendes rassistisches Sondergesetz zur Debatte zu stellen.

Mit einer Filmreihe wollen wir am 20. Jahrestag der faktischen Asylrechtsabschaffung in Deutschland die Folgen europäischer Migrations- und Flüchtlingspolitik reflektieren und die Kämpfe um das Recht auf Bewegung würdigen.

*** Die Filmreihe wird organisiert vom AK AntiRa der NFJ-Berlin in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe politische Bildung der Naturfreunde Berlin
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  1. April 2013// 19.00 Uhr// NFJ-Laden// Weichselstraße 13// 12045 Berlin// nahe U-Bahn Hermannplatz// M29 Fuldastraße
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