Als vor ein paar Jahren Mitglieder*innen der syrisch-deutschen Initiative ‘Adopt a Revolution’ in der Geschäftsstelle der Naturfreundejugend Berlin beteten, war die Unsicherheit unter uns groß. Auch in den immer wiederkehrenden Auseinandersetzungen um das Kopftuch an staatlichen Schulen, wissen viele sich nicht recht zu positionieren. Ist Religion nicht Opium des Volkes, d.h. ein falsches Bewusstsein, das Herrschaftsverhältnisse verschleiert bzw. aufrechterhält? Muss das Kopftuch als Instrument von Frauenunterdrückung bekämpft werden? Sollten Schüler*innen nicht grundsätzlich vor religiöser Einflussnahme geschützt werden? Bedienen Kopftuchverbote antimuslimischen Rassismus? Sind staatliche Verbote nicht grundsätzlich problematisch? Wie kann die Gewissensfreiheit aller garantiert werden? Angesichts dieser vielfältigen und schwierigen Fragen, wollen wir in dem Workshop diskutieren, welche staatliche Neutralität sinnvoll ist, wie wir mit der Religiösität unserer Mitmenschen umgehen, wie pluralistisch herrschaftskritische Politik sein kann und welche Strategien gegen Islamismus und Rassismus verfolgt werden können.