„Asozial“ ein Begriff der heute noch in verschiedenen Kontexten benutzt wird: Von Assi-TV bis zur Punkband Mühlheim Asozial. Aber wo kommt diese Bezeichnung überhaupt her?
Menschen wurden in Deutschland schon immer auf aufgrund ihrer vermeintlichen Asozialität durch diskriminierende Gesetze und Behörden verfolgt, von den Nazis sogar in Konzentrationslagern interniert und ermordet. Aber auch später kämpften die Überlebenden lange Zeit dafür als Opfergruppe anerkannt und nicht weiter durch Gesetze diskriminiert zu werden.
In diesem Workshop möchten wir die Herkunft und Entwicklung des Begriffs „Asozial“ näher beleuchten. Dazu werden wir uns verschiedene Gesetzestexte aus allen Epochen der deutschen Geschichte anschauen von der Kaiserzeit über den Faschismus bis in die DDR aber auch auf Zeitzeugenberichte von Überlebenden des Frauen*- und Mädchen*konzentrationslagers Uckermark eingehen um dann gemeinsam zu diskutieren was den Begriff auch heute noch ausmacht.
Welche Ideologie steckt dahinter und wie können wir uns kritisch damit auseinandersetzen? Kann man den Begriff positiv benutzen? Was hat das Ganze mit Geschlecht und sozialer Stellung zu tun? Welche Personengruppen wurden und werden als „Asozial“ stigmatisiert? Wer gilt heute noch als "Asozial" und warum?
Das sind einige der Fragen die wir in diesem Workshop mit euch diskutieren möchten. Ein kleiner Reader mit Texten wird bereitgestellt.