Eine Einführung ins Organizing durch die Industrial Workers of the World (IWW)*
Organize!
Linke, Linksradikale und Herrschaftskritiker*innen in Deutschland sind sich einig, dass die
Gegenwart geprägt ist von einer Prekarisierung der Verhältnisse mit Hartz IV, Zwangsräumungen
und einem stets wachsenden Niedriglohnsektor um nur einige Symptome zu nennen. Doch obwohl
auch sie häufig zum Heer der Akademiker*innen gehören, die z.B. politische Bildungsarbeit am
Existenzminimum leisten, haben sie dem in der Praxis wenig entgegen zu setzen. Im Gegenteil:
Fast wirkt es, als gehöre die weithin verpönte, aber leider notwendige Lohnarbeit nicht zum Feld für
politische Aktionen gegen das Bestehende. Dabei birgt es ein gesellschaftsveränderndes Potenzial,
wovon "Freizeitaktivist*innen" kaum zu träumen wagen. Statt dieses jedoch von den DGB-
Gewerkschaften verpulvern zu lassen, knüpfen die Mitglieder der IWW an die reiche Tradition ihrer
Basisgewerkschaft an und führen zusammen mit ihren Kolleg*innen selbstbestimmt direkte
Aktionen für unmittelbare Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen durch. Dass ein solches
Unterfangen nur von Erfolg gekrönt sein kann, wenn alle Beteiligten gut organisiert sind, ist klar.
Doch vor allem - und das unterscheidet das Feld der Lohnarbeit von anderen - entscheidet hier gute
Organisierung über Existenzen. Daher braucht es einiges an Handwerkszeug, das die Teamer*innen
des Workshops, Mitglieder der IWW, an die Teilnehmer*innen in Grundzügen weitergeben. Da wir
praxisbezogen arbeiten, können Erfahrungsberichte und konkrete Probleme an den Arbeitsplätzen
gerne von den Workshopteilnehmer*innen eingebracht werden. Aber auch Menschen mit keiner
oder wenig Lohnarbeitserfahrung sind herzlich eingeladen, schließlich liegen die Chancen schlecht,
dass Kapitalismus in unserem Leben abgeschafft wird - noch.