Antimoderne Abwehr – Workshop zu Verschwörungsideologien
Antimoderne Abwehr – Workshop zu Verschwörungsideologien
Die (post)moderne Gesellschaft, in der wir leben, wirbt mit der Chance (dem Zwang), sich selbst zu erfinden und sich zum Schmied des eigenen Glückes zu machen. Zugleich und – je nach struktureller Ausgangslage (Klasse, Gender, Migrantisierung etc.) – birgt sie jedoch auch die Gefahr, zur Verantwortlichen und zugleich Verwalter:in des eigenen Unglücks zu werden. Sich in modernen Gesellschaften zurecht zu finden bzw. an ihnen zu partizipieren ist herausfordernd und erfordert von uns allen (ohne das es für uns alle gleich ist) eine Zurichtung auf diese Anforderungen und die Fähigkeit, die Widersprüche, Entsagungen und Ängste zu ertragen. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die so entstehenden inneren wie äußeren Konflikte zu bearbeiten - die sich zwischen progressiver Kritik und Praxis, ideologischer Anpassung und verschiedenen Formen der "Schiefheilung" bewegen, zu denen auch Verschwörungsideologien zählen.
Verschwörungsideologien liefern ihren Kolporteur:innen nicht nur scheinbar einfache Lösungen für komplexe Problemstellungen, sie helfen ihnen auch, innere Konflikte nach außen zu verlagern (projizieren) und so in anderen zu bekämpfen – bis hin zur Vernichtung derjenigen, die sie zu Feinden erkoren haben. Wir werden im Workshop der Frage nachgehen, was Verschwörungsideologien für ihre Anhänger:innen so attraktiv macht und dabei einen kritischen Blick auf uns und unsere Szene(n) werfen. Dabei soll es darum gehen, einen progressiven Umgang mit Zweifeln zu entwickeln und Widersprüche aufzuspüren, ohne sie abzuspalten.
Der Teilnahmebeitrag beträgt 8 EUR. Wer den Beitrag nicht zahlen kann, ist trotzdem herzlich eingeladen, sich anzumelden!
Anmelden könnt ihr Euch mit einer Mail an seminare@nfj-berlin.de oder über das Kontaktformular [klick]. Verpflegung gibt es vor Ort und ist im Teilnahmebeitrag enthalten.