Tod durch Abschiebung
Tod durch Abschiebung
Der Fall des Asylsuchenden Aamir Ageeb, der am 28. Mai 1999 an Bord einer Lufthansa-Maschine von Frankfurt nach Kairo zu Tode kam, wirft ein weitaus bittereres Licht auf die Abschiebepraxis der Fluggesellschaften und Bundesgrenzschutzbeamten, als von vielen bisher angenommen. Trotz des Wissens über atembehindernde Fesselungen wurde der Sudanese mit Plastikfesseln, Klettbändern und einem Seil verschnürt und sein Kopf mit einem handelsüblichen Motorradhelm verdeckt. BGS-Beamte haben ihn mehrfach zu Boden gedrückt, um zu verhindern, dass der Flüchtling auf sich aufmerksam macht. Dabei ist er grausam erstickt. Die durch Brutalität und Unmenschlichkeit gekennzeichneten Abschiebemethoden, die bis zu diesem Datum weitestgehend im Verborgenen geblieben waren, gelangten durch Aamir Ageebs Tod erstmals an die Öffentlichkeit.
erschienen in:
Kein Mensch ist illegal! Magazin der Naturfreundejugend (2003)