Was ist „Ableism“? Ein Workshop zu Nicht_Behinderung, Autonomiewünschen und einer vermeintlich inklusiven Gesellschaft

Ableismus

Auf den Schulhöfen gilt “behindert” als Beleidigung, während der Präsident des deutschen Bundestags im Rollstuhl sitzt. Im Fernsehen helfen zur besten Sendezeit Schauspieler_innen mit Trisomie 21 bei der Lösung von Kriminalfällen, während Pharmafirmen einen Test zur frühen Diagnose von Trisomie 21 auf dem Markt bringen, der bald noch effektiver das Leben von Menschen mit Lernschwierigkeiten verhindern wird. Wir leben in widersprüchlichen Zeiten. Behinderte Menschen sind gleichberechtigte Bürgerinnen mit Rechten und Pflichten, das hat die Behindertenbewegung erkämpft. Dass es Inklusion gibt finden viele Menschen erstmal gut, wenn es ans „Eingemachte“ geht wird es oft schwierig. Behinderung ist immer noch ein Katastrophenszenario für sich als nichtbehindert verstehende Bürger\innen, das Abwehr erntet und im Ruf nach pränataler Verhinderung und Sterbehilfe mündet. Behinderung scheint an etwas Fundamentalem zu rütteln, scheint den Wunsch nach Autonomie von Menschen mit vermeintlich intaktem Körper derart zu bedrohen, dass sie Verunsicherung und Angst auslöst. Woher könnte diese Angst kommen, welche Formen nimmt ihre Abwehr an, und was hat das mit einer Gesellschaft zu tun, in der der Körper zentraler Ort von Verwertung und Konkurrenz ist? Welche stereotypen Vorstellungen gibt es über „die Behinderten“, und warum halten sie sich so hartnäckig? Was haben Sie mit „Ableism“ zu tun, und was bedeutet dieser Begriff, bei dem es um Ausgrenzung und Diskriminerung behinderter Menschen geht? Fragen, denen der Workshop nachgehen möchte.