#WTF2020?! Herrschaftskritisches Sommercamp der NFJ-Berlin und der NFJ-Leipzig
#WTF2020?! Herrschaftskritisches Sommercamp der NFJ-Berlin und der NFJ-Leipzig
What the fuck 2020 – Wie krass ist das eigentlich?!
Alle reden über Corona – wir auch! Doch 2020 war schon vor der weltweiten Ausbreitung des Virus ein besonders beschissenes Jahr: Die Aufdeckung sexistischer Vorfälle, rechtsterroristische Morde und rassistische (Polizei-)Gewalt haben uns wütend, traurig und voller Schmerz zurückgelassen. Auch ohnmächtig haben wir uns oft gefühlt. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen!
WTF2020?! – Die Antworten müssen gemeinsame sein! Wie diese aussehen könnten, wollen wir mit euch auf dem digitalen Sommercamp 2020 herausfinden. Vom 5. bis 9. August werden wir in Online-Workshops und auf digitalen Abendveranstaltungen mit euch lernen, diskutieren und solidarische Praxen auschecken.
Das Programm dreht sich rund um unsere und eure #WTF2020?!-Momente: gemeinsam mit tollen Referent*innen bieten wir 12 interaktive Workshops an. Es gibt inhaltliche Schwerpunkttage zu den Themen Sexismus, Ökonomische Verhältnisse, Rassismus und solidarischer Aktivismus. Auch Corona wird natürlich immer wieder eine Rolle spielen: Wer übernimmt aktuell die Sorge-Arbeit? Wer zahlt für die Krise? Wie verschärft Corona rassistische Zustände? Und vor allem: Wie können wir trotz Pandemie miteinander aktiv sein, ohne Leute auszuschließen?
Das Sommercamp wird digital
Der Lockdown mag (derzeit) vorbei sein. Wir glauben aber, ein Aufeinandertreffen von vielen Menschen auf einem Camp im real life ist keine gute Idee für 2020. Aber auch digital werden wir gemeinsam mit euch abhängen und uns austauschen.
Wir werden jeden Tag vormittags und abends live im Netz zu finden sein. Sodass ihr euch zwischendurch trotzdem die Sonne auf den Bauch scheinen lassen könnt. Mehr Infos zum Programm findet ihr weiter unten oder immer aktuell auf diesem Telegram-Chanel: https://t.me/W_T_F_2020
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#WTF2020?! - Vorläufiges Programm für das Sommercamp 2020
Wenn nicht anders vermerkt, handelt es sich bei der Veranstaltung um einen (interaktiven) Online-Workshop. Du kannst an allen Workshops ohne spezielles Vorwissen teilnehmen.
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Mittwoch, 5. August 2020 - Sommercamp-Auftakt
19.00 bis 20.30 Uhr – Begrüßungs-Gala mit plüschigem Überrschungsgast
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Donnerstag, 6. August 2020 – Schwerpunkttag zu Sexismus und feministischen Kämpfen
10.00 bis 12.30 Uhr – Care-Arbeit und Gender in Zeiten von Corona (Sarah Ulrich)
10.00 bis 12.00 Uhr – Umgang mit sexualisierter Gewalt (AK-Feminismus der NFJ-Berlin)
12.00 bis 18.00 Uhr- Pause/ am See chillen/ Lesen/ Diskutieren oder eben die Dinge des Alltag bewältigen
18.00 bis 20.00 Uhr - Frauen*hass und 'Frauenrechte': Wieviel Antifeminismus steckt im Rechtsterrorismus? (Eike Sanders)
20.30 bis 23.00 Uhr - Online-Quiz "feministische Kämpfe" (Kribi-Kollektiv)
Das Qiuz wird gefördert durch die Berliner Landeszentrale für politische Bildung und die Bundeszentrale für politische Bildung.
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Freitag, 7. August 2020 – Schwerpunkttag zu ökonomischen Verhältnissen – Wer zahlt für die Krise?
10.00 bis 13.00 Uhr – Klimagerechtigkeit und Rassismus (Black Earth Kollektiv)
12.00 bis 18.00 Uhr - Pause/ am See chillen/ Lesen/ Diskutieren oder eben die Dinge des Alltag bewältigen
18.00 bis 20.00 Uhr – Corona und Ableismus (Inga Reichelt, Frieder Kurbjeweit)
18.00 bis 21.00 Uhr – Corona und Verschwörungsmythen (Bildungsbausteine e.V.)
21.00 bis 23.00 Uhr - Abendveranstaltung: Die Protestbewegung in Hongkong und die Rolle der migrantischen Hausangestellten (Ralf Ruckus, Alina Kornfeldt, Yuli Riswati)
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Sonnabend, 8. August – Schwerpunkttag zu Rassismus und antirassistischen Kämpfen
10.00 bis 13.00 Uhr – Weiß-Sein kritisch betrachten & solidarische Handlungsmöglichkeiten (z.B. Umgang mit rassistischer Polizeigewalt) (Phu und Tuul Geimecke)
10.00 - 13.00 Uhr - Telefon-Theater: Die MITTELMEER-MONOLOGE (vorher unbedingt verbindlich anmelden (siehe weiter unten!)
16.00 bis 17.30 Uhr - Videoperformance "Toastbrote forever?!"
18.00 - 21.00 Uhr - Anti-asiatischer Rassismus und “Corona-Rassismus” (Thuy-Tien Nguyen und Thị Minh Huyền Nguyễn)
18.00 bis 21.00 Uhr – Filmscreening „Spuren – die Opfer des NSU“ von Aysun Bademsoy mit anschließendem Gespräch mit der Regisseurin (AK Kein Schlusstrich der NFJ-Berlin)
21.00 bis 22.30 Uhr – Lesung mit Özlem Özgül Dündar: „türken, feuer“ Schreiben nach einem rassistischen Anschlag, moderiert von Bettina Wilpert
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Sonntag, 9. August – Schwerpunkttag zu politischem Aktivismus in Zeiten gesellschaftlicher Krisen
10.00 bis 12.00 Uhr – Aktivismus in Zeiten von Corona – Wie organisiere ich eine Online-Demo (Seebrücke, Lokalgruppe Berlin)
10.00 bis 12.00 Uhr – Arbeitskämpfe im Kontext von Rassismus und diversen Belegschaften (Industrial Workers of the World)
12.00 bis 18.00 Uhr - Pause/ am See chillen/ Lesen/ Diskutieren oder eben die Dinge des Alltag bewältigen
18.00 bis 20.00 Uhr – Politisches Gespräch zu Rechtsterrorismus in Deutschland und anti-rassistischen und anti-antisemitischen Kämpfen (mit Newroz von der Initiative 2. Februar Hanau und Naomi Henkel-Gümbel, Nebenklägerin im Prozess gegen den Attentäter von Halle)
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Ankündigungstexte für die einzelnen Programmpunkte
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6.8.2020 - Inhaltlicher Schwerpunt: Sexismus und feministische Kämpfe
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10.00 - 12.00 Uhr - Monis Rache und die Rache am Patriarchat - Sexualisierte Gewalt in der Linken und Möglichkeiten des Umgangs -
Es gibt keine Höchstzahl an Teilnehmenden
Das Jahr 2020 begann mit einem doppelten Schock, auf zwei linken Festivals wurden FLINTA Personen gegen ihren Willen auf Dixiklos oder in Duschen gefilmt und die Videos auf Pornoplattformen gestellt und verkauft. Dieser Schock und der z.T. sehr schlechte Umgang damit (Betroffene und Festivalorga wurden nicht informiert) rüttelte einen Teil der Linken wach. Es gibt seitdem Strukturen, die das Thema neu aufrollen, lautstarke Demos brachten es auf die Straße. Aber auch der Umgang mit sexualisierter Gewalt und kritische Männlichkeit werden seitdem aktiver diskutiert. Bei dem Workshop wollen wir einen kurzen Einblick geben, mit euch Handlungsmöglichkeiten diskutieren und entwickeln, sowie uns mit euch über die Gesetzeslage und Transformative Justice austauschen.
AK Feminismus der Naturfreundejugend-Berlin
Wer möchte kann sich hier vorab informieren:
https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/spannervideos-das-
heimliche-verbrechen-100.html
https://racheampatriarchatberlin.noblogs.org/
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10.00-12.30 - Care-Arbeit und Gender in Zeiten von Corona.
Es gibt keine Höchstzahl an Teilnehmenden
Wer tröstet? Wer kümmert sich? Wer sorgt sich? Wer übernimmt Verantwortung dafür, dass unsere Beziehungen funktionieren? Wer gibt uns Sicherheit in Zeiten der kollektiven Verunsicherung?
In der Corona-Krise zeigt sich noch einmal verstärkt, dass es vor allem Frauen und Queers sind, die diese emotionale Arbeit leisten. Gleichzeitig ist Care-Arbeit die “Grundlage und Voraussetzung von Leben und Gemeinschaft und damit eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung” (Schnerring/ Verlan in “Equal Care”). Doch was heißt das eigentlich konkret? Wie zeigt sich Care-Arbeit im Kontext von Corona und wie sehr verstärkt diese Krise Gender Gaps? Welche Rolle spielt darin die emotionale Arbeit und wie können wir lernen, Fürsorge kollektiv und gerecht zu organisieren?
Im Workshop wollen wir diverse Perspektiven auf Care in der Corona-Krise beleuchten, unsere eigenen Fürsorge-Praxen reflektieren und diskutieren, wie sich Care kollektiv organisieren lässt.
Mit Sarah Ulrich aus Leipzig: Journalistin und Moderatorin, Macherin des taz-Podcast zu emotionaler Arbeit und Care https://taz.de/Podcast-We-care/!5692376/
Für den Workshop braucht ihr euer Laptop, Kopfhörer, einen Stift und Zettel.
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*18.00 bis 20.00 Uhr - Frauenhass und 'Frauenrechte': Wieviel Antifeminismus steckt im Rechtsterrorismus?
Es gibt keine Höchstzahl an Teilnehmenden
Das Feindbild "Feminismus" vereint rechte Akteur_innen unterschiedlicher Spektren, von der extremen Rechten über Konservative bis hin zur vermeintlichen gesellschaftlichen Mitte. Sie treffen sich in einer Ideologie von Frauen_hass, Homo-, Inter- und Transfeindlichkeit, dem Wunsch nach einer zweigeschlechtlichen patriarchalen Ordnung und einer Männlichkeit, die gemeinhin als »toxisch« bezeichnet wird. Dieser Glaube an die männliche Vorherrschaft stellt die Grundlage für Beziehungsgewalt, sexualisierte Gewalt, Femizide und antifeministischen Terrorismus dar. Aber Antifeminismus ist nicht nur gefährlich, er kann auch tödlich sein: Der extrem rechte Attentäter von Halle (Oktober 2019) hat in nur einem einzigen Satz die verschiedenen Vernichtungs-, Ausgrenzungs- und Unterdrückungsmechanismen Antiseminitismus, Rassismus und Antifeminismus zusammengebracht. Die Ideologie des Antifeminismus durchzieht auch ältere rechtsterroristische Manifeste und Taten.
Gleichzeitig hat die antifeministische Rechte aber »Frauenrechte« für sich entdeckt, vor allem dort, wo die »weiße Frau als Opfer« eine neue, doch zugleich altbekannte, Mobilisierungskraft entfalten kann: in Kandel, Chemnitz, Wien oder Berlin. Eine antifaschistische Kritik, die diese rassistischen Frauenrechtskämpfe als reine Instrumentalisierung abtut, verkennt allerdings, dass das Engagement rechter Frauen für »Frauenrechte« für diese auch als Akt der Selbstermächtigung funktioniert – der jedoch antifeministisch bleibt.
Eike Sanders ist Mitarbeiterin des apabiz Berlin (antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum e.V.) und Teil des Autor_innenkollektivs Antifeministische Intervention (AK Fe.In). Das AK veröffentlichte im August 2019 (Verbrecher Verlag) das Buch "Frauenrechte und Frauenhass. Antifeminismus und die Ethnisierung von Gewalt".
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21.00 -23.00 Uhr - Quiz "feministische Kämpfe"
Es gibt keine Höchstzahl an Teilnehmenden
Im Quiz zu feministischen Kämpfen könnt ihr mit eurem Wissen glänzen. Oder raten und schätzen – und auch fröhliches Scheitern und völlig daneben liegen sind sehr willkommen! Wir werden uns auf einer Online-Plattform treffen und mit einem Online-Tool spielen. Der Workshop ist interaktiv angelegt und wir kommen miteinander in Austausch. All gender welcome. Wir garantieren euch die eine oder andere Überraschung und neue Erkenntnis! Und bestenfalls Inspiration für zukünftige feministische Kämpfe.
Veralstaltet vom KribiKollektiv (Kollektiv für politische Bildung Berlin) http://kribi-kollektiv.de/
Das Qiuz wird gefördert durch die Berliner Landeszentrale für politische Bildung und die Bundeszentrale für politische Bildung.
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7.8.2020 - Ökonomische Verhältnisse und die Gesellschaft. Wer zahlt für die Krisen?
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10.00 bis 13.00 Uhr - Klimakrise und Rassismus
Höchstzahl für Teilnehmende: 15 - Die ersten 15 Leute, die da sind, kriegen einen Platz.
Im Workshop wollen wir erarbeiten, was unter Klimagerechtigkeit zu verstehen ist, wie Rassismus mit der Klimakrise zusammenhängt und welche Aspekte in der aktuellen Protestbewegung in Deutschland nicht berücksichtigt werden. Dafür wollen wir bestehende Machtverhältnisse beleuchten, die Diskriminierungen re/produzieren. Ziel ist es, verschiedene soziale Kämpfe besser verstehen zu lernen, um wichtige Kämpfe miteinander verbinden zu können, die unerlässlich sind, um eine klimagerechte Zukunft für alle Menschen zu erreichen. Durch interaktive Gruppenarbeiten und Inputs unsererseits wollen wir in 3 Stunden Aspekte wie Umweltrassismus, Intersektionalität und Klimagerechtigkeit gemeinsam bearbeiten.
Wir sind Nene und Tatu vom Black Earth Kollektiv Berlin und werden euch durch diesen Prozess begleiten. Mehr Infos zum Black Earth Kollektiv findet ihr unter https://blackearthclimatejustice.wordpress.com/
Hinweis: wir werden vorwiegend mit englischsprachigen Quellen arbeiten, bei Bedarf gibt es aber Übersetzungen.
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18.00 bis 21.00 Uhr - Corona und Verschwörungsmythen
Es gibt keine Höchstzahl an Teilnehmenden
Verschwörungserzählungen und Fake News verbreiten sich - gerade in der Corona-Krise - rasend schnell. Vor allem über das Internet und die Sozialen Medien. Sie versprechen Orientierung und emotionalen Halt, sowie einfache Antworten auf komplexe Problemfelder. Diese Corona-Verschwörungen fügen sich ein in ein breites Spektrum aus (antisemitischen) Erzählungen über geheime Weltregierungen u. Ä., die sich nicht nur in der extremen Rechten großer Beliebtheit erfreuen.
Doch was sind Verschwörungserzählungen und woran kann ich sie erkennen? Warum glauben so viele Menschen daran? Sind sie gefährlich für eine demokratische Gesellschaft und wie kann ich persönlich darauf reagieren?
Das online-Seminar nimmt Corona als Ausgangspunkt, um sich näher mit Verschwörungsmythen auseinander zu setzen. Zusammen werden wir die Gemeinsamkeiten heraus arbeiten. In nächsten Schritt werden ihr in zwei Kleingruppen eigene, neue Verschwörungserzählungen entwickeln. Bei deren Präsentationen, werden ihr sowohl in die Rolle der Verschwörungsgläubigen als auch derer Kritiker:innen schlüpfen.
Fragen, denen wir also im online-Seminar nachgehen wollen:
· Was haben Verschwörungserzählungen mit Antisemitismus zu tun + welche gibt es aktuell im Zusammenhang mit Covid 19?
· Wie entstehen Verschwörungserzählungen? Gibt es strukturelle Gemeinsamkeiten?
· Warum sind sie für Menschen so attraktiv? Für wen besonders? Wir probieren es aus!
· Wie Fake News erkennen?
· Wie auf Verschwörungserzählungen reagieren? Wie mit den Gläubigen sprechen?
· Was bedeuten Verschwörungsmythen für die demokratische Gesellschaft?
Bildungsbausteine e.V. - Der Verein BildungsBausteine bietet Workshops, Projekttage, Seminare, Trainings und Fortbildungen zu Antisemitismus, Rassismus und anderen Ideologien der Ungleichwertigkeit an. http://bildungsbausteine.org
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Corona und Ableismus
Höchstzahl für Teilnehmende: 15 - Die ersten 15 Leute, die da sind, kriegen einen Platz.
Was heißt das eigentlich „Wir sind nicht behindert, wir werden behindert?“ Was hat Behinderung überhaupt mit Gesellschaft zu tun? Wer ist denn behindert? Darf ich mich selbst behindert nennen, wenn mensch es mir gar nicht ansieht? Wie passen Inklusion und Kapitalismus zusammen? Was versteht mensch unter Ableismus, und was hat es mit dem sozialen Modell von Behinderung auf sich? Und wie wirkt sich die COVID-19-Pandemie eigentlich auf verschiedene Gruppen behinderter Menschen aus? Das alles und noch mehr würden wir gerne gemeinsam mit euch besprechen, und dabei den gesellschaftlichen Machtstrukturen auf den Grund gehen.
Wir, das sind Frieder und Inga, beide behinderte Menschen, die sich akademisch mit Disability Studies auseinandersetzen und politisch in linken Kreisen aktiv sind. Wir freuen uns auf neugierige Menschen, und hoffen dass wir euch Zündstoff für viele spannende Gespräche auf den Weg geben können!
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21.00-23.00 Uhr: Abendveranstaltung - Die Protestbewegung in Hongkong und die Rolle der migrantischen Hausangestellten
Es gibt keine Höchstzahl an Teilnehmenden
Seit Frühsommer 2019 tobt in Hongkong eine Protestbewegung, die von einem großen Teil der Bevölkerung unterstützt wird. Sie wendet sich vor allem gegen die zunehmende Einmischung durch Chinas Regierung, Polizeigewalt und den Mangel an demokratischen Rechten. Die soziale Ungleichheit, die hohe Mieten, die niedrigen Löhne, die Lage der vielen migrantischen Hausangestellten und die kapitalistische Ausbeutung an sich werden von der Bewegung kaum thematisiert. Bei der Veranstaltung wird Ralf Ruckus die Entwicklung und aktuelle Lage der Bewegung schildern, Alina Kornfeldt wird ihre sozialen und ökonomischen Hintergründe erläutern, und Yuli Riswati, die aus Indonesien stammt und selbst viele Jahre in Hongkong als Hausangestellte gearbeitet hat, wird auf die Situation der migrantischen Hausangestellten und ihre Rolle in der Bewegung eingehen.
Weitere Informationen:
https://www.woz.ch/2028/chinas-hongkong-politik/wie-ein-stachel-im-fleisch
https://nqch.org/2020/04/13/yuli-riswati-interview
https://nqch.org/2020/02/27/audio-mitschnitt-aufstand-in-hongkong
https://nqch.org/2020/02/21/interview-mit-yuli-riswati
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8.8. - Inhaltlicher Schwerpunkt Rassismus und anti-rassistische Kämpfe
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10.00 - 13.00 Uhr - Workshop Weiß-Sein kritisch betrachten & solidarische Handlungsmöglichkeiten
Höchstzahl für Teilnehmende: 10 - Die ersten 10 Leute, die da sind, kriegen einen Platz.
Der Mord an Georg Floyd (einem Schwarzen Mann) in den USA durch einen weißen (1) Polizisten hat Debatte über Anti-Rassismus und rassistische Polizeigewalt international neu entfacht. In den letzten Wochen fand in der weißen Mehrheitsgesellschaft eine Art rassismuskritisches Erwachen statt. Bei Solidaritätsbekundungen und Demonstrationen wollen wir aber nicht bleiben. Deshalb müssen wir uns folgende Fragen stellen: Wo fängt Solidarität an und welche Verantwortung tragen privilegierte Menschen in einem ungerechten und tödlichen System?
In diesem Workshop wollen wir uns die Mechanismen des Weiß-Seins als gesellschaftlich konstruierte Dominanz-Position anschauen. Wir werden besprechen, wie man aus einer weißen Position heraus solidarisch handeln kann. Im interaktiven Workshop wollen wir uns mit Basis-Wissen der rassismuskritischen Theorie auseinandersetzen und uns die Wirkungsweise von Racial Profiling (2) anschauen. Wir werden uns zudem an Rassismus-Fälle heran tasten, um gemeinsam konkrete Handlungsmöglichkeiten auszuarbeiten.
Der Workshop richtet sich an weiße Menschen.
Der Workshop wird geteam von Phu und Tuul Geimecke. Beide sind freiberuflich in der politischen Bildungsarbeit tätig, unter anderem mit dem Schwerpunkt auf Anti-Rassismus und Intersektionalität. Beide sind auch politisch aktivistisch unterwegs.
(1) weiß
weiß ist, im Gegensatz zu Benennungen wie Schwarz, Indigen oder People of Color keine politische empowermende Sebstbeziechnung, sondern beschreibt eine dominante Position, die meist nicht benannt wird. Rassismus weist auch weißen Menschen strukturell einen bestimmten sozialen Ort zu.
Dieser Ort ist verbunden mit Privilegien, Dominanzerfahrungen und der Erfahrung als Maßstab zur Beurteilung nicht-weißer Menschen zu gelten, ohne selbst als weiß markiert zu werden. Die Bezeichnung weiß dient dazu, diese in der Regel unmarkiert bleibende Positionierung weißer Menschen - mit ihren in der Regel für sie unsichtbaren Folgen - sichtbar zu machen. Denn Weiß-Sein ist für Personen mit weißen Privilegien meist unsichtbar.
Um deutlich zu machen, dass weiß sein keine selbstermächtigende Selbstbezeichnung ist, schreiben wir weiß klein und kursiv, im Gegensatz zu der empowernden Selbstbezeichnung Schwarz, welche wir groß und nicht-kursiv schreiben.
(2) Racial Profiling
Mit „Racial Profiling“ wird die Methode / Praxis von Polizistinnen bezeichnet, obwohl keine spezifischen Anhaltspunkte vorliegen, jemanden anzuhalten, zu suchen, zu befragen und zu verhaften, weil sie denken, dass diese Person wegen ihres Aussehens, (vermeintlich anderer) Sprache, religiöser Symbole verdächtiger ist, als andere." "[..] Wesentlich dabei ist, dass die Betroffenen sich nicht verdächtig verhalten müssen, sondern wegen äußerlicher Merkmale von der Polizei als verdächtig interpretiert werden. Racial Profiling ist damit nicht nur als Verhalten einzelner Polizistinnen, sondern als Praxis, die institutionell im Apparat verankert und durch Gesetze legitimiert wird. Die Praxis ist sehr abstrakt und komplex, aber eine zentraler Kernpunkt nach welchem Polizistinnen ausgebildet werden und handeln.
Daher betrifft institutioneller Rassismus im Polizeiapparat die gesamte Gesellschaft und keineswegs nur die direkt davon Betroffenen. Außerdem gilt Racial Profiling verfassungswidrig und verstößt gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz des Grundgesetzes (Art.3, Abs.3 GG).
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10.00 - 13.00 Uhr - Telefon-Theater: Die MITTELMEER-MONOLOGE (mit Anmeldung!)
Höchstzahl für Teilnehmende: 6 (Kleingruppen sind auch möglich)
Auch bei Dir kann am 08.08. vormittags das Telefon klingeln - wenn du beim dokumentarischen Theaterstück „Die MITTELMEER-MONOLOGE" dabei sein möchtest!
Die MITTELMEER-MONOLOGE erzählen von den politisch widerständigen Naomie aus Kamerun und Yassin aus Libyen, die sich auf einem Boot nach Europa wiederfinden, von brutalen 'Küstenwachen' und zweifelhaften Seenotrettungsstellen und von Aktivistinnen, die dem Sterben auf dem Mittelmeer etwas entgegen setzen.
Einen dieser vier Monologe kannst du am 08.08.2020 zwischen 10 – 13.00 Uhr live an deinem Telefon erleben. Du wirst erst von einemr der Schauspielerinnen angerufen und hörst dein exklusives Telefon-Theater mit der Möglichkeit danach in Austausch zu kommen. In einem zweiten Telefonat beantwortet eine Aktivist*in Deine Fragen zum Thema und zeigt dir Möglichkeiten auf, aktiv zu werden.
Ihr könnt euch auch gerne in Kleingruppen zusammenschließen und die Telefonate gemeinsam halten!
Dauer: ca. eine Stunde
Eine Anmeldung per e-mail an theater@wort-und-herzschlag.de ist bis zum 08.08.2020 möglich. Bitte nenne deinem Namen, deine Telefon-Nummer und aus welchem Ort du anrufst (optional). Wir antworten dir, in welcher Stunde und von wem du mit zwei Anrufen rechnen kannst!
Diese Veranstaltung wird gefördert von der Deutsche Postcode Lotterie (https://www.facebook.com/PostcodeLotterie/), UNO-Flüchtlingshilfe (https://www.facebook.com/unofluechtlingshilfe/), Engagement Global - Service für Entwicklungsinitiativen (https://www.facebook.com/engagement.global/) im Auftrag des Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (https://www.facebook.com/BMZ.Bund.EN/?rf=137288676336802), Brot für die Welt (mit Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes) (https://www.facebook.com/brotfuerdiewelt/)
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16.00 - 17.30 Uhr - Videoperformace "Toastbrote forever?"
*Es gibt keine Höchstzahl an Teilnehmenden
Die Videoperformance “Toastbrote forever?” entstand im April 2020 während eines pandeminschen Lockdowns als Ergebnis einer Onlinesuche nach weißer Verwundbarkeit. Rike Hoppe und Veronika Schweighoferová sind Freundinnen, sie sind weiß, Mitten im Studium, privilegiert und immer wieder verunsichert, wenn es um Themen geht wie Aufwachsen in einer weißen Mehrheitsgesellschaft, verneinendes Verhalten weißer Personen gegenüber rassistischen Vorwürfen und grenzüberschreitendes Verhalten am Weihnachtstisch ihrer Familien geht.
Toastbrote forever? beschäftigt sich explorativ mit dem bereits vorhandenen Material im Netz zum Thema Umgang weißer Personen mit Rassismus und schafft ein Schauplatz für die bereits geleistete Aufklärungsarbeit (u.a. Tupoka Ogette, Robin DiAngelo, Ruby Hamad, Alice Hasters). Zum anderen bietet das Video auch einen Blick hinter die theoretische Fassade beider Freundinnen, die sich mittels Videokonferenz und Chat fragen, wie sie bessere Verbündete in einem rassistisch geprägten System für sich und ihr Umfeld sein können.
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18.00 - 20.00 Uhr - Anti-asiatischer Rassismus und “Corona-Rassismus”
Höchstzahl für Teilnehmende: 20 - Die ersten 20 Leute, die da sind, kriegen einen Platz.
Während der Corona-Pandemie macht Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus keine Pause. Für die weiße Mehrheitsgesellschaft weiterhin unsichtbar, findet anti-asiatischer Rassismus im Corona-Kontext eine weitere Form – auch bekannt als „Corona-Rassismus.“ Vor der interaktiven Gruppenarbeit und Diskussion werden wir uns mit dem Thema anti-asiatischer Rassismus und seiner Verbindung zu Corona beschäftigen. Wo kommt er her? Wie sieht er aus? Was ist im Zuge der Corona-Pandemie speziell daran?
Der Workshop wird geteamt von Thuy-Tien Nguyen (freie Tanztheaterpädagogin, Aktivistin, Teil von "korientation" - Koordinatorin des Medienkritik-Projektes “Corona-Rassismus in den Medien”, Oganisatorin des Asian German Festival) und Thị Minh Huyền Nguyễn (freie Autorin, Aktivistin, Mitglied der Laufgruppe WAYV RUN KOLLEKTIV, Unterstützung in Projekten wie BIWOC*Rising und ichbinkeinvirus.org).
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18.00 - 20.30 Uhr - Filmscreening: SPUREN – DIE OPFER DES NSU
Es gibt keine Höchstzahl an Teilnehmenden
Die Filmemacherin Aysun Bademsoy wird nach dem Screening für ein Publikumsgespräch online anwesend sein. (video: https://www.youtube.com/watch?v=AjFIFNzkBsM)
Zwischen September 2000 und April 2007 wurden acht Männer mit türkischen Wurzeln, ein griechischstämmiger Mann sowie eine deutsche Polizistin ermordet. Die Ermittlungen wurden zunächst ausschließlich im Umfeld der nicht-deutschen Opfer mit Verdacht auf Drogenhandel und organisierte Kriminalität geführt. Die Familien der Ermordeten wurden so ein weiteres Mal zu Opfern, diesmal von vorurteilsvoller Stigmatisierung. Nach einem gescheiterten Bankraub führte die Spur schließlich zu der rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU). Nach dem Suizid der beiden Haupttäter begann 2013 der Prozess gegen die einzige Überlebende des NSU-Trios, Beate Zschäpe, sowie vier mutmaßliche Helfer und Unterstützer und endete 2018. Die zu milden Strafen für die Mitangeklagten und die zahlreichen ungeklärten Fragen ließen die Angehörigen der Opfer enttäuscht und desillusioniert zurück. Ihr Glaube an den Rechtsstaat ist grundlegend erschüttert.
Spuren – das sind nicht nur die Hinweise, die Verbrecher am Tatort hinterlassen, sondern auch die Verletzungen und Narben, die ihre Taten bei den Angehörigen der Opfer, in den migrantischen Gemeinschaften und in der gesamten deutschen Gesellschaft verursachen. In ihrem Dokumentarfilm begibt sich die türkischstämmige Regisseurin Aysun Bademsoy auf die Suche nach diesen Spuren und stellt sich dabei die Frage, welcher Prozess diese Verletzungen überhaupt heilen könnte. „Spuren“ ist ein vielschichtiger Dokumentarfilm, der das Scheitern von Ermittlern und Justiz beleuchtet – und den Angehörigen der Opfer endlich eine Stimme gibt.
Ein Film von Aysun Bademsoy, Deutschland 2019, 81 Minuten, deutsche Originalfassung. Organisiert vom AK-Kein Schlussstrich der NFJ-Berlin.
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21.00 bis 22.30 Uhr – Lesung mit Özlem Özgül Dündar
„türken, feuer“ Schreiben nach einem rassistischen Anschlag
Eine Nacht, die alles verändert: Bei einem Brandanschlag auf ein Wohnhaus sterben fünf Menschen in den Flammen. Jugendliche aus der Nachbarschaft haben das Feuer aus rechtsradikalen Motiven gelegt. Schnell berichten die Medien, schreiben über die Täter und die Opfer. Doch kann man wirklich verstehen, was in dieser Nacht geschah? Kann es eine Möglichkeit geben, nicht nur übereinander, sondern miteinander zu sprechen? Die Mütter ergreifen das Wort und schildern aus ihrer jeweils ganz eigenen Perspektive den Anschlag und dessen Folgen. So spricht die Mutter des Täters über die Schwere, die der Sohn nach der Tat mit ins Haus gebracht hat und den wiederkehrenden Zweifeln an seiner Schuld. Die Mutter, die mit ihrem Kind im Arm aus dem Fenster sprang, berichtet immer wieder über den Moment des Absprungs und ihren eigenen Tod. Die Angehörige der Opfer glaubt, täglich selbst in den Flammen zu stehen, obwohl sie den Anschlag überlebt hat. In einer endlosen Wiederholung scheinen sie in dieser Nacht gemeinsam festzustecken. Und immer wieder gibt es das Bemühen, sich zu begegnen, nicht stumm zu werden durch den Schmerz, in eindringlicher Sprache und Körperlichkeit einen Weg zueinander zu finden.
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Sonntag, 9. August – Schwerpunkttag zu politischem Aktivismus in Zeiten gesellschaftlicher Krisen
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10.00 - 12.00 Uhr - Aktivismus in Zeiten von Corona – Wie organisiere ich eine Online-Demo
Es gibt keine Höchstzahl an Teilnehmenden
In unserem Workshop wollen wir euch den Prozess der Organisation einer Demo aufzeigen. Dabei könnt ihr am Anfang wählen, ob ihr die Planung
einer digitalen oder analogen Demo kennenlernen wollt. Vom Grund eurer Demo, über das Framing, die behördlichen Auflagen und die Mobilisierung geht es bis zur Durchführung. Euch erwarten dabei Beispiele unserer eigenen (Online-)Demos. An euch liegt es im interaktiven Part unseres Workshops, einen Teil einer Demo in
Kleingruppen selbst zu konzipieren.
Wir freuen uns auf euch!
Seebrücke, Lokalgruppe Berlin
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10.00 - 12.00 Uhr - Arbeitskämpfe im Kontext von Rassismus und diversen Belegschaften
Es gibt keine Höchstzahl an Teilnehmenden
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Orry Mittenmayer begann im Januar 2016 als Fahrradkurier bei Foodora zu arbeiten und wechselten ein Jahr später zu Deliveroo. Er ist Mitbegründer von „Liefern am Limit“ und Aktivist für bessere Arbeitsbedingungen. Außerdem war er Mitglied des ersten Betriebsrats bei Deliveroo.
Im Workshop wird Orry seine Erfahrungen zu gewerkschaftlicher Organisation von heterogenen Belegschaften teilen, besonders am Fallbeispiel „Liefern am Limit“. Welche Herausforderungen und Möglichkeiten gibt es für gewerkschaftliche Kämpfe, wenn auch Rassismus, Mehrsprachigkeit und Diskriminierung generell zum Thema gemacht werden? Was setzen Gewerkschaften aufs Spiel, wenn sie sich diesen Themen nicht widmen? Was können wir an unseren Arbeitsplätzen tun?
Es wird die Möglichkeit geben, sich diesen Frage zu nähern und gemeinsam ins Gespräch zu kommen.
Ein Workshop der Berliner Ortsgruppe der weltweiten Basisgewerkschaft Industrial Workers of the World.
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18.00 - 20.00 Uhr - Gespräch zu Rechtsterrorismus in Deutschland und anti-rassistischen und anti-antisemitischen Kämpfen
Spätestens seit der Selbstenttarnung des NSU im Jahre 2011 ist klar: Rechtsterrorismus ist kein Einzelfall in Deutschland. Seit 2019 kam es zu einer weiteren Zuspitzung rechtsterroristischer Verbrechen.
Am 1. Juni 2019 wurde der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke in seinem Wohnhaus ermordet.
Am 9. Oktober 2019 griff ein Rechtsterrorist die Synagoge in Halle an. Es war Jom Kippur – der höchste jüdische Feiertag. Die Menschen, die sich in der Synagoge befanden, konnten sich selbst schützen. Als dem Attentäter der Angriff auf die Synagoge nicht gelang, ermordete er die Passantin Jana L. und Kevin S., den Besucher eines Döner-Imbisses.
Nur wenige Monate später kam es zu einem weiteren rechtsterroristischen Anschlag. Am 19. Februar 2020 zog ein Mann durch Hanau und ermordete insgesamt neun Menschen. Sie waren unterwegs in der Stadt, sie verbrachten Zeit mit ihren Freund*innen in einer Shishabar, sie wollten eben etwas im Kiosk kaufen. In nur wenigen Minuten wurden neun Menschen ermordet: Ferhat Unvar - Said Nesar Hashemi - Vili Viorel Păun - Mercedes Kierpacz - Sedat Gürbüz - Kaloyan Velkov - Fatih Saraçoğlu - Gökhan Gültekin - Hamza Kurtović
In der deutschen Öffentlichkeit findet keine tief greifende Auseinandersetzung mit den Anschlägen statt. Aber kurz nach den rechtsterroristischen Anschlägen in Halle und Hanau schlossen sich die Überlebenden und die Hinterbliebenen der Opfer zusammen. Sie kämpfen für das Andenken an die Opfer und eine breite Aufarbeitung der politischen Hintergründe für die Anschläge. Im Gespräch berichten Naomi und Newroz von ihrem Blick auf die Ereignisse und ihrem politischen Engagement.
Mit Naomi Henkel-Gümbel (Nebenklägerin im Prozess gegen den Attentäter von Halle) und Newroz (Mitglied der Initiative 19. Februar Hanau).
Mehr Hintergrundinformationen findet ihr unter: https://www.halle-prozess-report.de/ und https://19feb-hanau.org/