Der Genozid in Ruanda und die deutsche Linke
Der Genozid in Ruanda und die deutsche Linke
Der Genozid in Ruanda und die deutsche Linke – Kolonialgeschichte, Rassismus, Singularität der Shoah, Antimilitarismus und heutige politische Handlungsmöglichkeiten
Im ostafrikanischen Ruanda wurden bei einem Genozid 1994 in drei Monaten knapp eine Million Menschen umgebracht. Entscheidend dafür war eine Ideologie, die auf die deutsche und belgische Kolonialzeit des Landes zurückgeht und mit der die Bevölkerungsminderheit der Tutsi rassifiziert wurde. In dem workshop wollen wir in einem ersten Teil über die historischen Zusammenhänge auch vergleichend zur Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden, die das politische Selbstverständnis der Naturfreundejugend und Naturfreunde Berlin entscheidend prägt, diskutieren. In einem zweiten Teil geht es um die Frage der politischen Konsequenzen und Handlungsmöglichkeiten heute. Zunächst wollen wir dabei die alte Frage diskutieren, wie wir es mit Militäreinsätzen halten: Hätte die Linke 1994 einen UN-Einsatz zur Beendigung des Genozids fordern sollen? Sodann wollen wir heutige politische Handlungsmöglichkeiten diskutieren: Vielen der Organisateure des Genozids wurde nach dem militärischen Zusammenbruch ihres Regimes im Sommer 1994 in europäischen Staaten Asyl gewährt – auch in Deutschland. Schaut Euch zur Vorbereitung der Diskussion bitte den gut lesbaren Text von Dominic Johnson im Reader an sowie das ebenfalls dort abgedruckte Interview aus der Jungle World von vergangenem April.