Lese- und Diskussionskreis zum Thema Antiziganismus

Antiziganismus ist nach wie vor eines der verbreitesten Ressentiments in der postnazistischen Gesellschaft. Dieser richtet sich in seiner Praxis und Theorie gegen als "Zigeuner" konstruierte Menschen. Betroffen sind durch diese Form des Rassismus eben nicht nur Sinti und Roma, sondern genauso auch "Bettler_innen" oder Arbeitslose. Diese werden oft unter das Konstrukt "Zigeuner" gepackt. Antiziganismus findet sich in Zeitungsartikeln über "Zigeunerkriminalität" und an deutschen Stammtischen, aber auch als Philoziganismus in der Kunst. In letzter Konsequenz ist Antiziganismus jedoch eliminatorisch, wie sich im Porajmos, dem industriellen Massenmord der Nazis an als "Zigeunern" diskriminierten Menschen, gezeigt hat.

Und trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Omnipräsenz von Antiziganismus kommt dieses Thema sowohl im gesellschaftlichen Diskurs als auch in linken Kreisen viel zu kurz. Dem wollen wir mit diesem Workshop ein wenig entgegenhalten und erarbeiten, woher Antiziganismus kommt und was die gesellschaftlichen Gründe dafür sind, inwiefern es Paralellen zum Antisemitismus gibt und wie die diskriminierende Praxis in der BRD weitergeführt wird.