Über die rassistischen Pogrome in Deutschland nach der „Wiedervereinigung“
Die Städtenamen Hoyerswerda, Rostock, Mölln und Solingen wurden in den 1990er Jahren zu Metaphern für brutale rassistische Ausschreitungen in Ost- und Westdeutschland. Der Staat nahm die Gewalt der Pogrome nicht nur in Kauf, um beispielsweise die faktische Abschaffung des Rechts auf Asyl 1993 zu rechtfertigen. Vielmehr beförderte er die Pogrome durch konkrete Maßnahmen wie der isolierenden Unterbringung von Menschen in Heimen nahe komplett rassistischen Gegenden, sowie einer diskriminierenden Bevölkerungspolitik in Form der Ausländergesetzgebung.
Dieser zentralen These des Workshops nähern wir uns durch einen Rückblick in die Ereignisse jener Zeit. Wir wollen analysieren, wie das weiterhin bestehende Gemisch aus staatlichem und Alltagsrassismus das entmenschlichte, rassistisch und hierarchisierte Klima in der Gesellschaft befördert. Außerdem werden wir diskutieren, welche Optionen linke Politik derzeit bietet, den rassistischen Zuständen entgegen zu wirken.