„Es gibt einen Unterschied zwischen Innehalten und Schweigen“ Die Auseinandersetzung mit den rassistischen Morden des NSU

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„Es gibt einen Unterschied zwischen Innehalten und Schweigen“ Die Auseinandersetzung mit den rassistischen Morden des NSU

Im November 2011 enttarnte sich der so genannte „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) selbst. Seit dem Bekanntwerden der rassistischen Mord- und Anschlagsserie mit mindestens 10 Todesopfern suchen parlamentarische Untersuchungsausschüsse nach Antworten auf das "Versagen" der staatlichen Behörden. Im Prozess gegen Beate Zschäpe und vier Unterstützer am Oberlandesgericht München seit Mai 2013 werden zudem die Verbindungen des NSU in die Neonaziszene bekannt. Angesichts der Unzahl von Veröffentlichungen mit einer enormen Detailfülle zum NSU geht der Überblick leicht verloren. In der Berichterstattung der meisten Mainstream-Medien werden allerdings die Täter und nicht die Betroffenen der Taten ins Zentrum gerückt.

Im Workshop wollen wir einen Überblick über die bisherigen Erkenntnisse zum NSU geben. Wir werden uns hierbei auf die Arbeit von antifaschistischen Recherchestrukturen und die Veröffentlichungen der wenigen investigativen Journalist_innen beziehen. Danach wollen wir uns in Kleingruppen mit den Leerstellen in der Auseinandersetzung beschäftigen. Themen werden die Perspektive der Betroffenen, das rassistische Handeln der Behörden, die Rolle der Medien und die ideologischen Bezüge des NSU zur Neonaziszene sein. Abschließend wollen wir verschiedene Einschätzungen diskutieren und hierbei der Frage nachgehen, was die beispiellose rassistische Mord- und Anschlagsserie für antifaschistisches und antirassistisches Handeln bedeutet.

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.